Du hast schon mal von Lipödem gehört? Das ist nicht verwunderlich, denn das Krankheitsbild Lipödem hat in den letzten Jahren nicht nur in der medizinischen Fachwelt, sondern auch in den öffentlichen Medien deutlich an Aufmerksamkeit gewonnen. Dies erklärt sich dadurch, dass es sich um eine weit verbreitete Erkrankung in der weiblichen Bevölkerung handelt und die Aufrufe zum Handeln seitens der Betroffenen und deren Vertretern stärker werden.
In diesem Artikel bekommt Ihr einen Überblick, was eigentlich Lipödem ist und was es mit der Krankheit auf sich hat. Viel Spaß beim Lesen!
Was ist eigentlich ein Lipödem?
Beim Lipödem handelt es sich um eine schmerzhafte, anlagebedingte, übermäßige Unterhaut-Fettgewebsvermehrung in den Extremitäten bei Frauen. Die Vermehrung tritt in den Beinen auf. Bei 20-30 % der Patientinnen sind jedoch auch die Arme betroffen. Die Ursache ist unbekannt. Man vermutet eine genetisch bedingte Veränderung in dem Fettgewebe, da die Erkrankung häufiger unter blutsverwandten Frauen beobachtet wird. Auch ein Zusammenhang mit den weiblichen Geschlechtshormonen wird angenommen, da ausschließlich Frauen betroffen sind und erste Anzeichen des Lipödems mit der Pubertät auftreten. Auch kann es zu einer Verschlechterung bei Pilleneinnahme, Schwangerschaft oder in den Wechseljahren kommen. Die Disproportion zwischen dem schlanken Oberkörper und den kräftigen Extremitäten ist charakteristisch. In frühen Stadien macht es keine Beschwerden, später treten jedoch zunehmend Schmerzen, Druckschmerzhaftigkeit, Schwellungsneigung und Neigung zu Hämatomen (blauen Flecken) auf.
Woran stellt der Arzt ein Lipödem fest?
Die Diagnose wird durch den fachkundigen Arzt durch die körperliche Untersuchung gestellt. Wichtig ist dabei, das Lipödem von einem Lymphödem oder Übergewicht zu unterscheiden.
Das Lipödem tritt immer symmetrisch auf und lokalisiert sich in unterschiedlichen Formen an den unteren Extremitäten. Klinisch wird das Lipödem in 3 Stadien bzw. Schweregrade eingeteilt. Die Einteilung erfolgt nach der Hautoberfläche und deren Struktur:
- Schweregrad 1: Glatte Hautoberfläche mit gleichmäßig verdickter, homogen imponierender Subkutis
- Schweregrad 2: Unebene, überwiegend wellenartige Hautoberfläche, knotenartige Strukturen im verdickten Subkutanbereich
- Schweregrad 3: Ausgeprägte Umfangsvermehrung mit überhängenden Gewebeanteilen (Wammenbildung)
Man unterscheidet an den Beinen drei Verteilungstypen: Ganzbeintyp, Oberschenkeltyp und Unterschenkeltyp. An den Armen wird zwischen Ganzarmtyp, Oberarmtyp und Arm-Hand-Typ unterschieden.