Key Takeaways
Die Anzahl der notwendigen Liposuktionen bei Lipödem ist individuell und hängt von Stadium, betroffenen Arealen und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab; meist sind 2 bis 4 Eingriffe erforderlich.
Aus Sicherheitsgründen wird pro Sitzung nur eine begrenzte Fettmenge (ca. 6-8% des Körpergewichts) entfernt, um Komplikationen zu minimieren.
Ein frühzeitiger, fundierter fachärztlicher Befund wie der LipoCheck DocReport bildet die Basis für einen präzisen und sicheren Operationsplan.
Der Gedanke an eine Liposuktion ist für viele Frauen mit Lipödem ein Hoffnungsschimmer auf weniger Schmerzen und mehr Wohlbefinden. Doch oft besteht Unsicherheit: Reicht eine einzige Operation aus oder sind mehrere Eingriffe notwendig? Die Planung der Liposuktion ist ein entscheidender Schritt, der von individuellen Faktoren abhängt. In der Regel sind 2 bis 4 Operationen erforderlich, um ein umfassendes und sicheres Ergebnis zu erzielen. Dabei ist zu beachten, dass die operative Behandlung stets Teil eines ganzheitlichen Therapieansatzes ist, der konservative Maßnahmen wie Kompression, Bewegung (unter Kompression) sowie gegebenenfalls manuelle Lymphdrainage umfasst.
Warum ein Eingriff meist nicht ausreicht
Die Vorstellung, mit nur einer einzigen Operation das Lipödem umfassend zu behandeln, ist nachvollziehbar – jedoch nicht realistisch. Aus Sicherheitsgründen darf pro Sitzung nur eine begrenzte Menge an Fettgewebe entfernt werden, um den Körper nicht übermäßig zu belasten. Die Deutsche Gesellschaft für ästhetische Chirurgie empfiehlt im ambulanten Bereich eine Aspirationsmenge von maximal 4.000 ml reinem Fettanteil. Größere Eingriffe erhöhen das Risiko von Komplikationen wie Kreislaufproblemen oder starken Blutverlusten. Eine Aufteilung auf mehrere, kleinere Eingriffe reduziert die Belastung für den Körper signifikant und ist somit ein Qualitätsmerkmal einer sicheren Behandlung.
Diese 4 Faktoren bestimmen deinen individuellen OP-Plan
Die Frage, wie viele Eingriffe bei einer Liposuktion notwendig sind, lässt sich nicht pauschal beantworten. Dein Behandlungsplan wird stets individuell anhand mehrerer Kriterien festgelegt. Eine Studie mit 112 Patientinnen ergab durchschnittlich 3,2 Operationen. Entscheidend für die Planung sind:
- Stadium des Lipödems: Fortgeschrittene Stadien (z. B. Stadium III) mit verhärtetem Gewebe und größeren Fettlappen erfordern in der Regel mehr Eingriffe als frühere Stadien.
- Betroffene Körperareale: Bei großflächiger Beteiligung, etwa wenn nicht nur die Oberschenkel, sondern auch die gesamten Beine und Arme betroffen sind, sind mehrere Sitzungen meist notwendig.
- Allgemeiner Gesundheitszustand: Vorerkrankungen, Alter und der Body-Mass-Index (BMI) beeinflussen die Risikobewertung und legen das maximal sichere Absaugvolumen pro Eingriff fest.
- Technik und Erfahrung des Operateurs: Die gewählte Methode (z. B. wasserstrahlassistierte Liposuktion) und die Erfahrung des Chirurgen (unter Einhaltung des Vier-Augen-Prinzips) sind weitere wichtige Faktoren.
Die Kombination dieser Faktoren ergibt ein Gesamtbild, das als Grundlage für einen individuellen, sicheren und effektiven Behandlungsplan dient.
Ein realistischer Zeitplan: So könnte deine Behandlung aussehen
Um dir eine konkrete Vorstellung zu geben, hier ein beispielhafter Behandlungsablauf: Eine Patientin mit einem Lipödem im Stadium II, das die gesamten Beine betrifft, benötigt häufig drei Operationen. Bei der ersten Sitzung werden beispielsweise die Oberschenkel- und Knie-Innenseiten behandelt. Nach einer Heilungsphase von mindestens 3 bis 6 Monaten folgt der zweite Eingriff an den Oberschenkel-Außen- und Vorderseiten, während die Unterschenkel in einer dritten Sitzung behandelt werden. Dieser gestaffelte Ansatz gibt dem Körper ausreichend Zeit zur Regeneration und minimiert das Risiko von postoperativen Schwellungen.
Sicherheit an erster Stelle: Absaugvolumen und medizinische Leitlinien
Eine der wichtigsten Regeln bei der Liposuktion lautet: Sicherheit vor Schnelligkeit. Medizinische Leitlinien definieren klare Grenzen für das pro Eingriff zu entfernende Fettvolumen. In der Regel wird eine Entfernung von maximal 6 bis 8 Prozent des Körpergewichts als sicher betrachtet – bei einer 80 kg schweren Frau beispielsweise bis zu 6,4 Liter. Diese Grenze dient dem Schutz vor Komplikationen wie Kreislaufproblemen, Elektrolytverschiebungen und erhöhter Thromboserate. Das strikte Einhalten dieser Volumengrenzen senkt nachweislich das Risiko schwerwiegender Komplikationen.
Der erste Schritt zur Klarheit: Ein fundierter Befund
Bevor ein detaillierter Operationsplan erstellt werden kann, bedarf es einer gesicherten Diagnose und eines umfassenden Befundes. Hier unterstützt LipoCheck mit dem digitalen DocReport, der dir schnell eine fachärztliche Einschätzung deines Lipödems liefert – ohne monatelange Wartezeiten. Der erhaltene Arztbrief enthält neben der Diagnose auch relevante Therapieempfehlungen. Wichtig ist, dass die Liposuktion stets als Teil eines ganzheitlichen Therapiekonzepts betrachtet wird, das auch konservative Maßnahmen wie Kompressionstherapie, Bewegung unter Kompression und gegebenenfalls manuelle Lymphdrainage beinhaltet.
Kosten und Krankenkasse: Finanzielle Planung für mehrere Eingriffe
Die Notwendigkeit mehrerer Eingriffe hat auch finanzielle Auswirkungen. Die Gesamtkosten einer Liposuktions-Behandlung bei Lipödem können sich je nach Anzahl der Sitzungen auf 15.000 bis 25.000 Euro summieren. Eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse erfolgt unter strengen Bedingungen. Aktuell wird die Liposuktion bei Lipödem im Stadium III unter bestimmten Voraussetzungen als Kassenleistung anerkannt – diese Regelung ist jedoch bis Ende 2025 befristet. Für die Stadien I und II ist der Antrag auf Kostenübernahme meist ein langwieriger Prozess mit unsicherem Ausgang. Eine sorgfältige Dokumentation, beginnend mit einem fundierten Befund wie dem DocReport, kann die Erfolgsaussichten im Antragsverfahren deutlich verbessern.
Disclaimer: Die Inhalte ersetzen keine ärztliche Diagnose oder Behandlung. Rechtliche und regulatorische Vorgaben (z. B. des G-BA) können sich ändern. Maßgeblich sind die individuelle ärztliche Beratung und die aktuell gültigen Richtlinien. Stand der Angaben: 20.07.2025.
More Links
Die AWMF bietet die S2k-Leitlinie zum Lipödem, herausgegeben im Januar 2024.
Auf der Detailseite der AWMF finden Sie weitere Informationen zur Leitlinie zum Lipödem.
Die DGPÄC stellt die S1-Leitlinie zum Lipödem der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen bereit.
medi bietet Informationen zur Lipödem- und Lymphödemtherapie mit Bezug auf die Lipödem-Leitlinie.
Die Lipödem Gesellschaft informiert umfassend über das Lipödem.
Der G-BA (Gemeinsamer Bundesausschuss) stellt die Anlage zur Methodenbewertungs-Richtlinie zur Liposuktion beim Lipödem zur Verfügung.
Eine Pressemitteilung der DGPÄC informiert über das Update der Erprobungsstudie zur Liposuktion beim Lipödem und die Verlängerung der Ausnahmeregelung.
FAQ
Ist es nicht sicherer, alles in einer großen Operation zu entfernen?
Nein, das Gegenteil ist der Fall. Eine sehr große Operation mit hohem Volumenverlust stellt eine enorme Belastung für den Kreislauf, den Flüssigkeitshaushalt und das gesamte System dar. Die Aufteilung in mehrere, kleinere Eingriffe ist die medizinisch anerkannte, sicherere Methode, um Komplikationen zu vermeiden und dem Körper Zeit zur Heilung zu geben.
Wer entscheidet, wie viele Operationen ich brauche?
Die Entscheidung trifft der behandelnde Facharzt für Plastische und ästhetische Chirurgie oder ein anderer auf Liposuktionen spezialisierter Arzt gemeinsam mit dir. Grundlage ist eine gründliche Untersuchung, dein individueller Befund (Stadium, Typ) und dein Gesundheitszustand. Ein erster Schritt kann der DocReport von LipoCheck sein, der eine fundierte Ersteinschätzung liefert.
Verändern sich die Kosten, wenn ich mehr Eingriffe benötige?
Ja, die Gesamtkosten der Behandlung hängen direkt von der Anzahl der notwendigen Operationen ab. Jede Operation wird einzeln berechnet. Deshalb ist es wichtig, von Anfang an einen möglichst genauen Behandlungs- und Kostenplan von deiner Klinik zu erhalten.
Kann ich die Anzahl der OPs reduzieren, wenn ich vorher abnehme?
Eine Gewichtsreduktion bei begleitender Adipositas ist immer empfehlenswert und kann deinen allgemeinen Gesundheitszustand verbessern. Sie reduziert jedoch nicht das krankhafte Lipödem-Fett, weshalb in der Regel kein direkter Einfluss auf die notwendige Anzahl an Eingriffen zu erwarten ist – wenngleich sich durch eine bessere Operationssicherheit Vorteile ergeben können.
Was passiert, wenn ich nach den geplanten OPs immer noch Beschwerden habe?
Die Liposuktion kann Symptome deutlich lindern. In den meisten Fällen führt sie zu einer nachhaltigen Schmerzreduktion. Sollten dennoch Restbeschwerden bestehen, ist eine erneute ärztliche Abklärung sinnvoll. Gezielte Nachbehandlungen oder die Fortführung konservativer Therapien, beispielsweise mit Kompression und manueller Lymphdrainage, können den Behandlungserfolg zusätzlich unterstützen.
Wie kann mir LipoCheck bei der Planung helfen?
LipoCheck bietet dir mit dem DocReport eine schnelle und fachärztliche Befunderstellung. Dieser Bericht liefert sowohl dir als auch deinem zukünftigen Operateur eine verlässliche Grundlage, um den Schweregrad deines Lipödems einzuschätzen und die Anzahl der Eingriffe realistisch zu planen. Somit sparst du dir monatelange Wartezeiten und startest fundiert in die Behandlungsplanung.